KunstRätsel 037

„Es geht auch anders, doch so geht es auch.“ könnte man mit Brecht auf die Frage nach dem Künstler-Selbstportrait antworten. Die Herausforderung der Selbstdarstellung wurde für Künstler in der Renaissance virulent und seither variantenreich bearbeitet. Hintergrund dieses KunstRätsel ist eben das Selbstportrait eines etablierten, für den internationalen Markt funktionierenden österreichischen Künstler-Helden. Interessant ist, dass man dem Objekt seines Selbstportraits nicht nur in Salzburg auf dem Furtwänglerplatz begegnet, sondern auch, wenn man mit dem Auto in Eferding in der Nähe des efko-Werksgelände unterwegs ist. Ja, ja wird man denken: Steuerfinanzierte Kunst für alle. Da wie dort der öffentliche Raum, da wie dort die große, aufrechte Form der Gurkerl, da wie dort die Betonung des individuellen Charakters und des Wertes jeder einzelnen Gurke.
Ganz im Sinne des von uns gesuchten Künstlers, der mit seiner Arbeit ja die Grenzen des Medium Skulptur auslotet – gelingt dies quasi perfekt: 1:1 fallen Produkt und Portrait in eins. Dass für efko thematisch nichts naheliegender ist als diese essigsauren Objekte, liegt auf der Hand. Dass sich der von uns gesuchte one-minute-sculpture-Künstler als Selbstportraits ebenso dieser essigsauren Objekte bedient, ist da schon kurioser. Haben sie sich etwa von der gleichen Werbeagentur beraten lassen? In diesem Sinne: „Es geht auch anders, doch so geht es auch.“
Übrigens, der Verzehr von Essiggurkerl zum Frühstück des Neujahrstages gilt in vielen Ländern als glücksbringend.

Im Dezember 2018 spielten wir uns mit der Verzückung der Heiligen Therese und dem Engel, der mit dem Pfeil auf ihre Wunde zielt. Giovanni Lorenzo Bernini, der Meister der italienischen Barock-Skulptur, schuf dieses Ensemble um die Mitte des 17. Jahrhunderts.
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