Anhand diesem scheinbar unschuldigen Mandarinenschalenwesen greifen wir diesen Monat
die aktuellen Diskussionen rund um #me too auf.
Der Vater, der von uns gesuchten Künstlerin, hatte das abartige Interesse seine Tochter am Familienesstisch als Mädchen bloß zu stellen. Er nutze den stielartigen weißen Ansatz in der Mitte der Mandarine um sie auf ihren „fehlenden Penis“ aufmerksam zu machen. Es war eine Situation, die die gesuchte Künstlerin auch Jahrzehnte danach noch beschäftigte.
Rund 100 Jahre später wird jemand, der damit prahlt Frauen sexuell belästigt zu haben, zum Präsidenten gewählt und weltweit schrieben hundertausende Frauen #me too um kund zu tun, dass sie sexuellen Übergriffen ausgesetzt waren. In allen drei „Fällen“ zeigen sich sexuell besetzte Machtverhältnisse.
Wir leben in einer extrem sexualisierten Öffentlichkeit, in der Medien, insbesondere Werbung, primär mit sexuellen Markern und Idealen arbeiten, was unter anderem das allseits bekannten Phänomen des „oversexed und underfucked“ nach sich zieht. Unbefangenes Flirten und Koketterie – eine Kunst, die wir aussterben haben lassen – scheint mit den aktuellen Diskursen nicht mehr möglich, scheint uns aber notwendiger denn je um unser Mensch sein zu retten.
Bei uns liegen aktuell zwei Bücher von Katharina von der Gathen als wohltuendes Gegengewicht zu all diesen gewichtigen Wirren um Sexualität auf der Couch: „Das Liebesleben der Tiere“ und „Klär mich auf!“
Die von uns gesuchte französisch-US-amerikanische Künstlerin starb im Alter von 98 Jahren in New York. Bekannt wurde sie mit ihren neun Meter hohen Spinnen-Bronzefiguren, einige davon auch im Besitz mehrerer europäischer Museen. Die Skulpturen versinnbildlichen eine sorgende Mutterfigur.
Wie ist der Name der von uns gesuchten Künstlerin?
Die Arbeit des Jänner-KunstRätsel stammt von Boris Achour „Games whose rules I ignore“ (ab 30:00 min)