Ein starkes Symbol, das Kreuz. Aufgeladen und besetzt von der katholischen Kirche. Fürs allgemein menschliche Ausgespannt sein, in die Vertikale und in die Horizontale, zwischen Himmel und Erde, zwischen Geburt und Tod, ist das Zeichen nicht mehr verfügbar. Bei einem Kreuz können wir nicht an die Gestalt eines aufrecht stehenden Menschen mit ausgestreckten Armen denken. Immer hängt der Gekreuzigte am Kreuz, mit all seiner Schicksalsergebenheit, seinem Leidensweg, und der Schwere des sündigen Daseins, die er in sich trägt.
Unser Kreuz hängt schief, wegen dem Gewicht der beiden Libellen im Querbalkens. Und, es hängt nicht dauerhaft in unserer Küche.
Viele der Arbeiten und Projekte für unsere KunstRätsel finden wir auf internationalen Ausstellungen, der Biennale in Venedig oder einem Museum. Das Wasserwaagen-Kreuz entdeckten wir bei einer Freundin in ihrem Garten-Pavillon in der Steiermark. Der ebenfalls aus der Steiermark stammende Künstler, dessen Kreuz-Erfindung wir nachgebaut haben, studierte (eine unbestimmte Zeitlang) bei Brigitte Kowanz an der Angewandten. Online scheint es so, als ob er seit geraumer Zeit etwas anderes tut, als sich mit Ellbogentechnik und Selbstinszenierungsgeilheit in den Kunstmarkt zu drängen. Wenige Werke, sehr unterschiedlicher Art sind online zu finden: Landschaftsinterventionen á la Andy Goldsworthy, Malerei á la „die neuen Wilden“ und diverse Objekte, darunter auch diverse Varianten von Wasserwagen-Kreuzen. Aber so richtig Fuß gefasst in der wilden Kunstwelt, scheint er nicht zu haben. Es ist ein Kreuz mit der Kunst. Und dieses Kreuz wollte er vielleicht nicht auf sich nehmen.
Von wem stammt das originale Wasserwaagen-Kreuz?