KunstRätsel 053

ES GIBT IMMER WAS ZU TUN stand auf einem mobilen Plakatständer im MQ, in Wien. Der Schriftzug war unter einem Foto, das einen Mann unter einer Corona aus orangen Arbeitsjacken zeigt. Gerade eben noch vor den Corona bedingten Ausgangsbeschränkungen, waren wir dort unterwegs und sehr angetan von diesem, ja von diesem was den? Von diesem Werk? Nein, Werkcharakter hat es nicht und zudem wäre etwas mit Werkcharakter kunsttheoretisch gesehen ohnehin überholt. Von dieser Installation. Nein, der Künstler hat ja nichts aufgestellt oder eingebaut oder montiert. Wir waren angetan von der Verschränkung, die mit diesem Plakat verknüpft war. Man sah einen Künstler, mit offensichtlich asiatischen Wurzeln. Er stand vor einem aufgerichteten Metallgestänge auf dem die bereits erwähnten Arbeitsjacken – Zipped the other way – montiert sind. Der Link zur Bauanleitung des Werkes, dass sich jede und jeder selbst als ORIGINAL schaffen kann, war am Plakat zu lesen. Die Gattungsfrage, womit wir es denn da nun zu tun haben, wird mehrfach ausgehebelt. Wir waren angetan von dieser verqueren Verschränkung von Kunst und Design, Partizipation und Marketing.
Unsere Materialien stammten nicht nur aufgrund der geschlossenen Baumärkte, zum Zeitpunkt als wir das KunstRätsel machten, war das der Fall, aus unserem eigenen Fundus. Arbeitsjacken und einen Fundus an Holzstangen haben wir zu Hause. Schon hatten wir ein Werk – und einen Künstler, in unserem Fall mit innviertlerisch-französischen Wurzeln, haben wir sowieso immer. Die für die gesamten KunstRätsel verantwortliche Agentur heißt SF-projects. to be continued.
Anzumerken ist da auch noch, dass wir ja bereits 2013 eine einseitige Kooperation mit dem von uns gesuchten Künstler auf der Kunst Biennale in Venedig hatten. Damals bezogen wir seine Arbeit „Bang“ in unser Fotoprojekt „Biennale visited by Eierkopf“ ein.
Welcher Künstler wurde hier von welchem Baumarkt für Werbezwecke gebucht? Bonusfrage: In welcher Werbeagentur sitzen derart findige Köpfe?

KunstRätsel Lösung 052
Martha Rosler stellte in „Semiotic of the kitchen“ bereits 1975 Küchenutensilien von A – Z vor.
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