Erdogan lässt die Evolutionstheorie von Charles Darwin aus den Lehrbüchern streichen, Trump als Präsident der USA, Journalismus und Medienberichterstattungen wird in vielen Ländern wieder unter Regierungshoheit gestellt und, entsprechend der Idee von Sobotka soll eines der grundlegenden Rechte in der Demokratie, die Demonstrations- und Versammlungsfreiheit eingeschränkt werden, ganz abgesehen davon, dass wir mit unseren Smartphones freiwillig alle auf Schritt und Tritt „getrackt“ sind. (usw.)
Gerade noch bevor mit dem stattfindenden gesellschaftlichen Wertewandel ein neues Mittelalter über uns hereinbricht und erkämpfte Werte erneut von Religionen, Regierungen und Gesellschaften beschnitten werden, bevor Verbote und Erlasse auch Kunst und Sexualität beschränken, spielen wir mit einer der bekanntesten Performances der Nachkriegszeit. Aus einem Kino machen wir zwei. Wir hatten es lustig beim Nachstellen dieser Arbeit, haben experimentiert und Fotos gemacht. Im Rahmen eines Gesprächsabend im OK haben wir die Künstlerin gesehen und miterlebt, wie jemand beim Betrachten eines ihrer Videos ohnmächtig wurde.
So zweifeln wird daran, ob es also auch andere lustig und inspirierend finden oder es als Zumutung erleben und die Moralapostel die Stimme und den Finger heben. Wer trotzdem mitraten will, für den hält der Text wie immer Hinweise bereit um auf die Suche zu gehen. Unsere Interpretation der Performance gibt es diesmal ausschließlich analog als gedruckte Karte.
In den postfaschistischen 1960er Jahren inszenierte die von uns gesuchte, gebürtige Linzerin dieses markante Bild zur gesellschaftlichen Ungleichheit der Rollen von Frau und Mann. In der Tabakfabrik wird Ende des Jahres ein Archiv und Center mit dem Vorlass der Künstlerin eröffnet werden. Aktuell ist ihr „Kino“ Teil der Ausstellung Skandal Normal? im Offenen Kulturhaus, Linz.
Johannes Schwarz und Gottfried Bechtold sind die beiden von uns im Februar gesuchten Künstler.