Kiel – Esternberg, So 25. Juni

Leonie wird in der Nacht wach und kann lange nicht einschlafen. Nach unzähligen erfolglosen Einschlafversuchen gehen wir, um Johannes zu schonen, auf das Deck 11. Es war halb vier und bereit in vielen Farbnuancen pastellig hell. Nur ich bin zu rot, habe gestern nicht gedacht, dass auf der Fähre Sonnencreme nötig ist.

Und um Viertel vor Fünf gehen wir, noch immer wach, nochmals eine Runde und kamen rechtzeitig zum Sonnenaufgang. Er erinnert mich stark an den Sonnenuntergang vor sieben Stunden (die meisten davon schlaflos), nur in umgekehrte Richtung.

Und wir sehen, nur für ein paar Sekunden, zwei, drei Delphine oder ähnliches, schwimmen! So unerwartet und beeindruckend! Dann schlafen wir doch ein, allerdings bleibt jetzt nicht mehr viel Zeit. Um halb acht gibt es eine allgemeine Guten Morgen Botschaft via Lautsprecher direkt in alle Kabinen. Wir parken zusammen und gehen auf Deck 11 um die Fahrt in die Kieler Förde zu erleben. Rund 17 Kilometer reicht die schmale Förde ins Land hinein.

Der Nord-Ostsee-Kanal, es werden gerade Schiffe geschleust, mündet hier in die Ostsee. Mehrere große Luxuskreuer liegen Hafen.

Pünktlich um 9:15 legt die Stena Germanica an. Dann dauert es etwas, bis 1300 Menschen das Schiff verlassen und zu ihren Fahrzeugen kommen. Wir sind in Deutschland! Jetzt liegen 932 km Autobahn bis Esternberg vor uns. Der Plan ist, dass wir die Nacht bei Johannes Eltern und seiner Schwester verbringen. Mal sehen, Johannes und ich haben nicht sonderlich viel geschlafen. Leonie schläft bereits außerhalb von Kiel wieder.

Wir sind retour in Mitteleuropa. Wir sehen die ersten vertrauten Kennzeichen, ein Wohnmobil aus Schärding, ein Petschl LKW aus Perg, Was er wohl transportiert? Knäckebrot?

Wir fahren und fahren. Es staut. Wir fahren und fahren, vor allem Johannes. Ich bin nach der sehr kurzen Nacht zu müde. Wir essen und trinken. Leonie macht homeschooling. Wir fahren und fahren, machen Toilettenpausen, wobei wir vom Goldafterbefall der Wiesen gewarnt werden, fahren und hören Deutschlandfunk.

20:45. Wir kommen nach Passau, queren die Donau und sind wieder in Österreich!

Über die Sauwald-Panorama-Strasse, lustig, kommen wir nach Esternberg. Wir kommen noch am Geburtshaus von Johannes vorbei und dann sind wir wieder da!! Die 932 Kilometer liegen jetzt hinter uns. Juhu!! Es fühlt sich wie ein erstes nach Hause kommen an. Wir werden von Johannes Schwester und ihrem Partner und seinen Papa in Empfang genommen. Seine Mama winkt uns bereits aus dem Schlafzimmer zu! Dusche, Jause, von Schweden erzählen. Und dann fallen wir, ein letztes Mal, müde in unsere Betten.