Töreboda – Sjötorp, Do 15. Juni

Beim Campingplatz ist ein kleines Freibad dabei. Da gehen wir heute Vormittag hin. Mir kommt es zwar etwas absurd vor, sooo viele Seen und der Kanal (soeben fährt das Schiff Bellevue vorbei) gleich hinterm Pool, und wir gehen ins Chlorwasser. Aber gut. Leonie hat sich zu einer Wasserratte entwickelt und hat sichtlich Freunde. Johannes auch.

Zusammengepackt haben wir bereits vor dem Freibad, aber dann sind wir hungrig und im Freibad Buffet gibt es Burger. Dann radeln wir noch in den Ort zum Supermarkt. Das Öl ist aus. Dann ist die Brücke im Ort gerade hochgeklappt und wir schauen den vorbeifahrenden Schiffen zu. Ein größeres Segelboot namens Esmeralda, eine schwarze Luxusjacht und ein kleines Motorboot. Und dann sind wir reisefertig. 14 Uhr. Wir wollen zum größten See Schwedens, dem Vänern, radeln. Bei Sjötorp mündet dort der Göta-Kanal. Das Schild sagt 18,2 km. One, two, three, go!

Der Kanal wird von vielen Menschen zum Baden und Schwimmen genutzt. So auch bei der Brücke in Gastorp. Diese Woche haben in Schweden die Sommerferien begonnen.

Bereits bei der Schleuse Hajstorp haben wir die drei Boote eingeholt. Und – Leonie will beim Schleusen zuschauen. Vom Viken See zum Vänern geht es bergab. Insgesamt gibt es auf diesen 35,2 km 20 Schleusen mit denen 58 Höhenmeter überwunden werden. Es sind insgesamt vier Schleusen. Und, das wissen wir inzwischen: Schleusen braucht Zeit. Schleusen funktioniert immer gleich. Das stört Leonie nicht weiters.

Auch in Riksberg, 1,4 km weiter, sind wir wieder vor den Schiffen da. Leonie will auf die Schiffe warten und dann zuschauen.

Johannes wird es zu doof. Er hat schon verstanden wie schleusen funktioniert. Er schlägt uns vor, dass wir getrennt nach Sjötorp radeln, wenn er dort ist, er wieder retour fährt, um das Auto zu holen, sich dabei unsere Wege ja kreuzen und wir uns dann wieder in Sjötorp treffen. Super Idee, alle Bedarfe unter einen Hut gebracht!

Wir sitzen und schauen. Riksberg besteht aus drei zusammenhängenden Schleusen. Es dauert. Und kurz danach kommt eine Autobrücke, eine schwenkbare. Wir sitzen und schauen. Bis die Brücke wieder geschlossen ist.

Und dann hat auch Leonie genug. Wir radeln. Und wir radeln tatsächlich an sämtlichen Brücken und Schleusen vorbei. Bis wir kurz nach der Eisenbahnbrücke Lyrestad eine Pause brauchen. Wir trinken, jausnen und springen in den Kanal. Am anderen Ufer beobachten wir Kaulquappen und Libellen. Nach den drei Schiffe halten wir auch Ausschau, aber bei der Anzahl an Schleusen, müssen sie weit hinter uns sein. Da kommt Johannes bereits retour aus Sjötorp! Wir schwimmen retour, tauschen unsere Erlebnisse aus, Jause gibt es auch noch und dann radeln wir wieder in entgegengesetzte Richtungen.

In Sjötorp tut sich um einiges mehr als in Mem und Tåtorp. Es gibt WoMo Stellplätze, Restaurants, mehrere Hafenbecken und, wir finden was wir suchen, einen „badplats“ am Vänern!

Irgendwann sehen wir dann auch, dass der Schleusenwärter zur letzten Schleuse zum Vänern gekommen ist. Gespannt warten wir auf die drei Boote, die wir heute so oft gesehen haben. Als sich die Schleuse öffnet, kommt nur das kleine Motorboot heraus. Ist es dem Segler und dem Schwarzen vielleicht zu schnell gegangen? Jedenfalls heben sie sich die Fahrt auf dem Vänern für morgen auf! Johannes findet uns heute ohne Probleme. Wir schwimmen noch eine Runde, springen vom Floß und fahren ein paar Kilometer aus dem Ort raus auf einen größeren Standplatz am Ufer des Vänern.

Zum Abendessen gibt es frische Fladenbrote mit Frischkäse, Avocado und Tomate, und einem veganen Aufstrich, der so intensiv nach Fisch schmeckt, dass ich ihn gerne Leonie und Johannes überlasse.

22:40. Jetzt liegen wir alle drei und die unendliche Gute Nacht Geschichte kann ich noch ohne Stirnlampe vorlesen.

Um Mitternacht sieht es dann immer noch so farbig schön aus: