
Am Vormittag sind wir nochmals ins Zentrum geradelt. Wir haben für Sa 24. Juni die Fähre von Göteburg nach Kiel gebucht. Sie fährt die Nacht durch, wir haben eine Schlafkabine. Leonie hat gezählt: Es ist noch zwölf Mal schlafen bis dahin!

Wir schlendern eine Runde durch einen Teil der Stadt in dem wir gestern nicht waren, trinken Kaffee und essen Kanelbulle. Zimtschnecke, die schwedische Standardmehlspeise.

Johannes entdeckt eine Mäusebackstube! Sehr originell! Und richtig nett gemacht.


Im Stadtzentrum stammen viele Gebäude aus den 1970er Jahren, aber am Fluss kommen wir beim Stadtteil Lindorm entlang. Hier ist der Gebäudecharakter des frühen 20. Jahrhundert erhalten geblieben.


Leonie, sie kennt heute den Radweg und die Route bereits, bringt uns zurück zum Campingplatz. Es ist kurz nach zwölf als wir los fahren. Wir wollen südwestlich fahren, zwischen die beiden großen Seen Vättern und Vänern. Auch diese beiden Seen sind via Göta-Kanal miteinander verbunden.

Am Rastplatz Koviken, am Vättern, bleiben wir stehen. Weil wir dringend eine Fahrpause brauchen. Gejausnet haben wir unterwegs, irgendwo auf einem vermüllten Platz mit markantem Hügel (Leonie hat es überprüft: es gibt nichts besonderes zu sehen von oben). Aber bis hier waren es 252 km seit Uppsala und heiß ist es. Der Parkplatz ist direkt an der Straße. Zehn, zwanzig Meter sind wir die Böschung hinunter geklettert, und schon sind wir in einem netten lichten Wäldchen am Ufer des Vättern. Über die großen Steine kommen wir gut ins Wasser. Endlich ist es warm genug!


Der Platz, den wir dann für diese Nacht finden, ist nur mehr ein paar Kilometer weiter südlich und, zumindest auf google maps, namenlos. Wir sind zwischen Hanebäcken und Bocksjö am westlichen Ufer des Vättern in einer langgestreckten Bucht. Und hier sind wir, weil es hier wunderschön ist.


Wir organisieren uns und packen das Paddelboard aus! Juhu! Jetzt ist es warm genug, windstill und das Gewässer passend. Leonie und ich erkunden die Bucht vom Wasser aus. Johannes kocht derweil für uns.


Ein besonderes Feature des Ufer-Platzes ist die Anderswelt-Deko, die jemand zwischen dem Schotterweg und dem Platz wo wir stehen, aufgestellt hat. Hier gibt es Delfine und Zwerge, Schmetterlinge und Eulen, kleine Weiblein und Männlein einer unbekannten Spezies, Gartenzwerge, manche entweder nicht winterfest oder tatsächlich bereits lange hier wohnhaft. Weit und breit nur Wald und See, aber hier diese Wesen. Ein paar sind vom Leben in der freien Natur gezeichnet. Leonie versucht sie zu reparieren.


Wir sitzen noch eine Weile vor dem Auto und genießen die Landschaft in der späten Abendsonne. Die Flasche Averna, die wir eingepackt hatten, ist jetzt leer. Vom Gin haben wir noch etwas.
Trotz Decke und Haube und Socken, sind uns bald die Gelsen zu lästig und wir ziehen ins Bett um.

So schön hell ist es um 22:30 noch, aber wir sind müde.