Ångbåtsbryggan bei Idebo – Pers Sten/Omberg, Sa 3. Juni

Guten Morgen! Der See ist noch da. 130 km² ist der Sommen groß, also rund drei Mal soo groß wie der Attersee. Gestern Abend sind zwei Autos vorbei gefahren, heute früh fischen drei Männer eine Weile in der Bucht. Sonst ist niemand weit und breit. Auch diese Nacht kühlte es wieder stark ab, aber heute waren wir mit Bekleidung gewappnet. Nachdem wir Abend lange wach sind, schlafen wir in der Früh lange. Und dann will Leonie zum Aufwachen gerne vorgelesen bekommen. Wir sind bereits wieder bei Kapital IV der Unendlichen Geschichte.

Gut ist der Vormittag an diesem ruhigen Platz. Leonie sammelt Brennessel und Himbeerblätter für unseren Vormittagstee. Wir versuchen mit unserem schlechten Gucker die Wasservögel zu beobachten. Johannes schwimmt eine kurze Runde.

Und am Steg bekommen wir Besuch von einer ausgewachsenen Ringelnatter. Sie liegt lange still. Wir beobachten sie.

Bei Leonie und Johannes merkt man jetzt auch schon, dass sie viel in der Natur sind.

Es ist wieder um die Mittagszeit als wir aufgebrechen. In Tranås wollen wir Lebensmittel einkaufen. Davor lockt uns noch der kleine Hafen von Nora Vi zum Stehen bleiben. Überhaupt gäbe es alle paar Kilometer etwas Interessantes oder Nettes zum Stehenbleiben.

In Tranås ist das Ortszentrum abgesperrt. Alle Wege zum COOP scheinen abgesperrt zu sein. Wir kommen zu einer Art Faschingsumzug zurecht. Ich frage ein Zuschauerin, was das für eine Parade ist. Die Schüler*innen die kommende Woche ihre Prüfungen für die Hochschulreife absolvieren, machen diese Art der Parade. Lustig, kein Maturaball oder so, sondern ein Faschingsumzug.

Wir finden dann doch den Supermarkt. Alle paar Tage einkaufen gehen, ist immer aufregend. Es will gut überlegt sein. Etwas zum gleich essen. Etwas zum bald essen. Etwas haltbares. Was gesundes Frisches. Etwas fürs Frühstück. Etwas fremdes schwedisches. Und dann sucht sich jeder noch irgendwas Nettes aus.

Kurz nach Tranås taucht links der Klienten Badplats auf. Stege, Sitzbänke und Tische, Umkleidekabine, Toilette und ausgemähter Uferbereich. Perfekt für unsere 16 Uhr Jausenpause mit See.

Irgendwann fahren wir weiter. Wir wollen für die Nacht zum Ökopark Omberg. Wir wollen den großen Vättern See sehen. Am Rande des Omberg-Gebietes bleiben wir bei der Ruine des Kloster Alvastra stehen. Hübsches Plätzchen. Aber zur Übernachtung taugt der Parkplatz nicht.

Wir versuchen einen weiteren Vorschlag von park4night. Auch nicht: Zu viel Parkplatz-Beton, kein See in Sicht und zu viele Leute. Aber dann: Pers Sten. Drei Wohnmobile, ein Kleinbus und wir. Gestern waren es rund 60 km, die wir gefahren sind, heute 105. Von diesem Platz aus hat man einen Blick weit über den Vättern. Wie am Meer. Der Vättern ist Schwedens zweitgrößter See. Attersee x 40!

Wir kochen und essen, freuen uns über den Ausblick und wehren uns gegen die Gelsen, die heute zum ersten Mal eine Plage sind. Zum Glück ist es nicht so warm, da hilft einfach viel Bekleidung am Besten.

Sonnenuntergang am Vättern ist heute um 21:57 Uhr. Wir sitzen erst noch im Freien, aber die Unzahl an Gelsen treibt uns kurz davor ins Dachzelt.