Ich habe extra geschaut: Es war ein Uhr früh als der Kuckuck wieder zu rufen begann. Den ganzen Morgen über hörten wir ihn wieder und wieder, mal näher, mal ferner und er flog dabei einmal über uns hinweg.


Heute wollen wir in die Nähe von Vimmerby kommen. In Vaxjö füllen wir unsere Lebensmittelvorräte auf und sind bald wieder hungrig. Nördlich des Ortes ist die Schlossruine Kronenberg. Sie ist heute zwar geschlossen, gibt aber eine schicke Kulisse für unsere Jausenpause. Wir sehen wieder Kanadagänse und recherchieren sie und die Dohlen, die auch gerne jausnen würden. Wir sitzen lange. Endlich ist es richtig warm!


Auf der Weiterfahrt sind wir bald wieder hungrig (wir haben uns auch gewundert, was heute mit uns los ist) und so machen wir wieder eine Jause Pause, im Örtchen Viserum. Es gibt – Überraschung – einen See und eine Parkanlage drum herum. Wieder sind Kanadagänse und Dohlen unsere Pausenbegleiter.


Wir fahren noch ein Stück, wieder über Schotterpiste, bis wir beim Naturcampingplatz am See Stora Hammarsjöns.
Naturcampingplatz bedeutet, Leonie bringt es auf den Punkt: „Keine Infrastruktur.“ Keine Dusche, kein Shop mit Eis, kein Spielplatz. Man bezahlt einen kleinen Beitrag via Überweisung oder per Kuvert in ein Postkastel. Toilette und Trinkwasser sind vorhanden. Und ein Tisch. Und eine Feuerstelle. Und ein See. Und ein Naturschutzgebiet. Also doch einiges an Infrastruktur.


Wir erkunden mit dem Rad die Gegend. Der See wäre verlockend um mit dem Paddelboard los zu fahren. Aber ich hustet noch so und das Wasser ist kalt.

Wir organisieren uns, kochen und essen. Es ist dann zwar bereits nach 18 Uhr, aber nach dem es noch dreieinhalb Stunden hell sein wird, gehen wir eine der zwei markierten Wege durch das Naturschutzgebiet Björnnäsets. Woh!

In diesem alten Wald liegen unzählige freiliedende Steine, bzw. große Felsformationen, die mit Moosen und Flechten verschiedenster Art überwachsen sind. Umgestürzte Bäume bleiben einfach liegen und sind Lebensgrundlage für eine Vielzahl an Insekten und diese wiederum für Vögel. Kurz hörten wir einen Schwarzspecht, die größte hier heimische Spechtart, hämmern. Ich dachte, einer der Camping-Nachbarn hätte irgendein Gerät gestartet.


In einem Teil des Gebietes war offensichtlich ein Brand ausgebrochen. Der Bodenbewuchs hat sich zwar bereits wieder erholt, aber die verkohlten Baumstämme zeugen davon.


Leonie und Johannes sammeln Feuerholz. Leonie entzündet selbstständig ihr erstes Feuer und bringt noch mehr Brennmaterial.
Solange der Schwarzspecht nicht nachtaktiv ist, sollte es eine ruhige Nacht werden.