Heute hatten wir eine innerfamiliäre Krise. Leonie in einer einer Wiese neben dem Hafenparkplatz ausgetrocknet Fischköpfe. Hornhechte. vermutlich von Fischern, wie wir sie dort ja sahen, dort weg geworfen. Sie war fasziniert, der pinzettenartige Schnabel, die kleinen Zähnchen, die Grünfärbung des Knochen. Sie wollte sie unbedingt mitnehmen. Um zu Hause ein Feuchtpräparat daraus zu machen.

Oje. Ich sah den aufkommenden Konflikt. Ich überlegte, wie wir ihn umschiffen konnten. Johannes fragte, ob wir ganz bei Sinnen sind, ob wir alle den alle Tassen im Schrank haben. Was gibt es da noch für hübsche Redewendung, die Johannes so ja nicht verwendet hat, aber seine Worte will ich hier lieber nicht wiedergeben.
Und, jetzt kann geraten werden! Fährt ein Hornhecht mit uns, gut verpackt und weit hinten versteckt, im Auto mit, oder nicht?

In Dalby besuchen wir die Heiligenkreuz Kirche aus dem Jahre 1060.
Wohltuend schlicht von außen und eine der ältesten gemauerten Kirchen hier. Allerdings sind umfassende Renovierungsarbeiten im Inneren in Gange, sodass wir nicht rein können.

Den nächsten Stopp machen wir in einem
Supermarkt von Sjöbo. Supermärkte anderswo sind immer interessant. Da erfährt man viel über Sitten und Vorlieben anderer Länder.


Alkoholfreies Bier haben wir nicht eingekauft, aber Fruchtsuppe inklusive der ortsüblichen Suppeneinlage.
Es zieht uns doch noch mal ans Meer. Wir fahren bis Kivik, rund 100 km von Malmö. Eigentlich hatten wir gedacht, wir nehmen den Campingplatz,finden aber direkt am Meer mehrere Wohnmobile und stellen uns dazu. Wir erkunden den Strand, testen das Wasser, essen, und weil das Meer so ruhig da liegt, packen wir tatsächlich das erste Mal unser Paddelboard aus. Aber, das Wasser ist kälter als wir es gerne hätten, die Strömung ist kräftiger als mir lieb ist. Recht weit kommen wir nicht, aber doch gut, es probiert zu haben.




Abends radeln wir in den Ort, im Sommer kommen hier tausende Touristen her, und weil Kivik klein ist, auf der anderen Seite wieder hinaus.

Wir kommen zum bronzezeitlichen Gräberfeld Ängakåsen. Es liegt in einer Weide und ist über eine für Tiere unpassierbare Passage frei zugänglich.


Wir schlendern durch die Steine, 130 Gräber, etwa 3000 Jahre alt. Wir sehen die Gruppe großer Stierkälber am anderen Ende der Weide. Doch als wir bereits auf dem Weg raus sind, kommen sie rasch näher. Wie jugendliche Rabauken, die ihre Macht demonstrieren wollen, gehen sie erst Johannes an, und dann, als wir Leonie schon aus dem Gehege befördert hatten, treiben sie mich ins sichere, weil dornige, Hagebuttengestrüpp. Mit zwei herumliegenden Stöcken können wir uns die Kerle dann doch vom Leib halten und sind schnell auf der anderen Seite des Zaunes.


Wir sind froh als wir alle drei wohlbehalten in unser Schlafauto klettern können!